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Martin Ruf bei WHITETRAIN-Underground

Martin Ruf ist Übersetzer und Schriftsteller. Seine erste Fahrt mit dem Train bestritt er mit gleich mehreren Beiträgen in IF Annual 2020: Weird, nun sind drei Titel mit seiner Beteiligung in der Chapbook- und Novellen-Reihe WHITETRAIN Underground erschienen: Ophelia, von D.P. Watt, Ein Connoisseur der Trauer, von Louis Marvick, und schließlich das Chapbook Qualitas Occulta, mit eigenen Erzählungen.

Ruf ist mit zahlreichen Übersetzungen seit mehr als zwei Jahrzehnten fest im Literaturbetrieb verwurzelt. Neben Auftragsarbeiten, wie am Werk des Bestsellerautors Jeffrey Archer, geht er seiner Passion als Schriftsteller in eigener Sache dunklen Spuren nach. 2001 erschien sein Roman Alexandras Augen bei Haffmanns Verlag; Rufs Einzelerzählungen verorten sich im Genre der Weird Fiction und dunkler Fantastik; zudem schreibt er Bühnenstücke, die mitunter auch aufgeführt werden. Nicht genug mit einer Zweiteilung literarischen Schaffens, pflegt der sympathische Bade überdies Kontakte zu englischsprachigen Schriftstellern der Weird und Strange Fiction, führt Interviews mit Ihnen, die unter anderem auf der Website des Verlags Zagava zu lesen sind, und beschert den Fahrgästen des Nachtzugs Übersetzungsperlen nach Vorlagen von Mark Valentine, Louis Marvick, D.P. Watt und anderen Genregrößen, mit deren Werken er sich bestens auskennt.

Mit den drei nun in der Underground-Reihe vorliegenden Bänden ist ihm ein Platz in unserer Hall of Fame sicher.


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Qualitas Occulta, Chapbook mit drei Erzählungen von Martin Ruf

„Könnte es sein, dass Sie neu in dieser Stadt sind und gar nicht wissen, dass Sie gerade ein Netz immer kleinerer, immer dunklerer Gassen betreten haben?

Sind Ihnen etwa die hoch aufragenden, windschiefen Häuser noch nicht aufgefallen?

Haben Sie noch nicht bemerkt, dass sich diese Häuser so weit über die immer schmaleren Wege neigen, dass ihre Schatten auch noch die letzten Reste des Sternenlichts verdunkeln?

Können Sie aufhören, mit den Zähnen zu klappern?“

Ophelia, Chapbook mit einer Erzählung von D.P. Watt und einem Interview mit dem Autor

D.P. Watt gehört wohl zu den herausragendsten Stimmen der zeitgenössischen Weird Fiction – „irgendwo zwischen E. T. A. Hoffmann, Nabokov und Ligotti“ (zit. Charles Schneider).

Die vorliegende Kurzgeschichte, Ophelia, entstammt seinem Schatz kleiner Kostbarkeiten. Sie wird in diesem Chapbook durch ein Interview mit dem Autor ergänzt.

Ein Connoisseur der Trauer, Novelle von Louis Marvick

„In diesem Gebäude fließt der Strom ungleichmäßig. Dass muss der Grund für den unangenehm tiefen Klang meiner Opernaufnahmen sein. Der prekäre Betrug, mit dem die Kunst als das richtige Leben auftritt, ist anfällig für solche mechanischen Verzerrungen, welche die Stimme genau in jenem Augenblick um die erforderliche Tonhöhe bringen, in dem diese einen über den Gipfel der Melodie tragen sollte.“